Kleines Barockhaus am Spittelberg     >>

Barockhaus am Spittelberg
Barockhaus am Spittelberg
Barockhaus am Spittelberg

<<     A-Z     >>

Dieses kleine Barockhaus am Spittelberg zeigt die ursprüngliche Bebauung vor der Gründerzeit. Damals wurden viele Bauten aus der Barockzeit abgetragen und durch 4- bis 5- geschossige Neubauten ersetzt. Dies entsprach der damaligen Aufbruchs- und Gründungszeit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Die Gründerzeit
Die Baulinie der damaligen Neubauten musste zurückweichen, um dem Straßenverkehr mehr Patz zu bieten. Die Bebauungshöhe richtete sich nach der Höhe der Feuerwehrleitern. Nach dem Ringtheaterbrand waren in Wien strenge feuerpolizeiliche Richtlinien erlassen worden. So mussten auch alle Treppenhäuser aus Stein gebaut sein. Holztreppen wie in Deutschland gibt es in Wien ab einer gewissen Bauzeit nicht. Dafür ersparte man sich die Feuertreppen und Feuerleitern im Hinterhof. Desgleichen findet man keine offenen Dachbalken in ausgebauten Dachbodenwohnungen. Die Dachbalken müssen feuergedämmt verkleidet werden, Stahlträger benötigen einen eigenen Anstrich.
Ein weiteres Merkmal der Gründerzeitbauten sind die nach innen öffnenden, äußeren Fensterflügel. Damals wurde auch sehr rasch gebaut. Im März wurden die Baugruben ausgehoben, zu Weihnachten zogen die Mieter ein. Möglich wurde dies durch den Einsatz vieler billiger Arbeitskräfte. Frauen trugen den Mörtel, die sogenannten Mörtelfrauen. Wien war Fokus von Arbeitsmigration aus allen Himmelsrichtungen.

Unser kleines Barockhaus am Spittelberg dient seit längerer Zeit als kleines und feines Restaurant, „Zu ebener Erde und im ersten Stock“ oder „Biedermeiercafé“ genannt.

Umgebung Barockhaus am Spittelberg

Die Umgebung ist stark geprägt durch den Spittelberg, durch das Museumsquartier und durch die Nähe zur Ringstraße, den beiden großen Museen und dem Heldenplatz, dem Volksgarten und der Hofburg. Auch zahlreiche Hotels liegen in der Nähe und viele Theater wie zum Beispiel das Volkstheater oder das Burgtheater. Auch die Nähe zu öffentlichen Dienstleistungen wie die U-Bahn ist der hohen Lebensqualität förderlich. Besonders charmant ist die kleinteilige Struktur des Geschäftslebens und der Gastronomie. Mancherorts zeigt sich fast ein dörflicher Charakter, wo die Menschen einander kennen. So beginnt ein Small talk auf der Straße und endet bei einem Drink in einem der vielen Schanigärten.

Demographischer und kultureller Wandel
Auch soziologisch weist die Gegend einige Besonderheiten auf. Der 7. Bezirk war früher der am stärksten überalterte Bezirk und in die frei werdenden, billigen, alten Wohnungen zogen Studenten ein. Diese prägten mit ihrer Kultur den Stadtteil, etablierten sich als Akademiker und leben ihren politisch „grünen“ Lebensstil mit Kindern und Fahrrad. Diese „BoBos“, also Bourgeois-Bohèmiens sorgen für den Wahlerfolg der Grünen im „7. Hieb“ bei den Gemeinde- und Bezirkswahlen.

>>