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Minoritenkirche
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Minoritenkirche. Die Minoriten waren Franziskanermönche („fratres minores“). Sie wurden 1224 von Herzog Leopold VI von Österreich nach Wien berufen. Nach dem Stadtbrand von 1275 wurde von Ottokar Przemysl der Grundstein für die neue Kirche gelegt. Sie war eine der ersten gotischen Kirchen im ostösterreichischen Raum. Nach Ottokars Tod in der Schlacht auf dem Marchfeld wurde er hier dreißig Wochen lang aufgebahrt.
Bedeutende Veränderungen gab es unter den ersten Habsburgern. Der Bau folgt dem Schema französischer Kathedralarchitektur. Auch das Portal der Minoritenkirche folgt einem französischen Schema, wie es in Österreich eher selten ist. Der Tympanon ist durch Zirkelschläge in drei Felder unterteilt, wobei im mittleren Feld Christus auf einem Astkreuz dargestellt ist.
Eine entscheidende Zäsur kam 1782, als die Minoriten im Zuge der Religionspolitik Josephs II. abgesiedelt wurden. Die Minoritenkirche wurde daraufhin zur italienischen Nationalkirche erklärt und Maria Schnee (Santa Maria Maggiore) geweiht – dieses Patrozinium besteht heute noch.
Anfang des 19. Jahrhunderts kam auch eine Mosaikkopie von Leonardo da Vincis Letztem Abendmahl in die Kirche.
Im Zuge des U-Bahn-Baus in den späten 1980er Jahren wurden die Grundmauern der Ludwigskapelle gefunden, die jetzt auf dem Platz nachgezeichnet sind.

Heissrockenes Klima auf dem Platz vor der Minoritenkirche, Trockenpflanzen aus dem pannonischen Raum. Die schöne, große Ölweide mit ihrem betörenden Duft im Mai wurde leider zurückgestutzt.

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